Für seine zweite Anthologie Wapke (Morgen in der Sprache der Atikamekw) hat Michel Jean
dreizehn Autorinnen und Autoren aus Québec gebeten ihre Vision der Zukunft ausgehend von ihrer
Realität und Kultur in Form von Dystopien zu formulieren. Aus verschiedenen Premières Nations
stammend sind darunter längst etablierte aber auch junge die hier ihre erste Erzählung
veröffentlichen.Herausgekommen ist ein facettenreiches Panorama sehr unterschiedlicher
Zukunftsvisionen die eine düstere und beunruhigende Realität entwerfen indem sie die
brennenden Probleme der Gegenwart - Umweltzerstörung Klimaerwärmung Naturkatastrophen
soziale Probleme Rassismus in einer Erzählung sogar die gegenwärtige Pandemie während der
die Erzählungen übrigens geschrieben wurden - in eine nähere oder fernere Zukunft weiterdenken
die immer noch vom Leid der autochthonen Bevölkerung und ihren Verletzungen geprägt ist. Neben
aller Düsternis blitzt in manchen Erzählungen allerdings auch ein Schimmer von Hoffnung auf
Veränderung auf in dem Wunsch nach einer Rückbesinnung auf Mutter Erde und einer Rückkehr zu
den traditionellen Lebensweisen.Ein sehr besonderes Stück Science-Fiction-Literatur und ein
spannendes und ungewöhnliches aber sehr gelungenes Experiment das gespiegelt in vielfältigen
Zukunftsvisionen auch Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart der autochthonen
Bevölkerung Québecs bietet.Die Autoren der Anthologie: Joséphine Bacon (Innu) Katia Bacon
(Innu) Marie-Andrée Gill (Innu) Elisapie Isaac (Inuk) Michel Jean (Innu) Alyssa Jérôme
(Innu) Natasha Kanapé Fontaine (Innu) J.D. Kurtness (Innu) Janis Ottawa (Atinamekw)
Virginia Pésémapéo Bordeleau (Cree) Isabelle Picard (Wendat) Louis-Karl Picard-Sioui (Wendat)
Jean Sioui (Wendat) Cyndy Wylde (Anicinape und Atikamekw).