Ich begann die Straße nach oben zu steigen und nach ungefähr hundert Metern kam ich an einem
Punkt an von dem aus die Straße in drei andere Richtungen verlief. Eine führte steil nach
unten die andere verlief über einen Berg nach oben und die dritte war jene von der ich
gekommen war sie war noch steiler als die anderen. Einige Meter weiter sah ichSchilder die
mir verrieten wohin die Straßen führten: Die Straße von der ich gekommen war führte in das
fünf Kilometer entfernte Sankt Anton Jeßnitz. Die Straße nach unten führte nach Frankenfels
ebenfalls fünf Kilometer entfernt und die Straße nach oben führte nach Puchenstuben auch
dieser Ort fünf Kilometer entfernt. Ich blieb einige Zeit lang stehen um herauszufinden in
welche Richtung die meisten Autos fuhren denn dort müsste auch der Ort mit den meisten
Einwohnern sein. Nachdem ich einige Zeit an dieser Stelle verweilte den Blick auf die Berge
und Täler gerichtet umfangen von einer Stille wie in dem Aufwachraum merkte ich dass nach
einer halben Stunde noch immer kein einziges Auto an mir vorbeigefahren war. Ich drehte meinen
Kopf in alle Richtungen um zu sehen ob von der Ferne ein Auto kommen würde doch ich sah
nichts als die stummen Wegweiser. Schnell begriff ich dass das Schicksal nicht großzügig mit
mir gewesen war und dass meine Vorstellungen über ein aufregendes Leben in einer großen Stadt
mit Theater Kinos breiten Straßen mitvielen bunten Autos voller Parks und Skulpturen in
denen Herren Fracktrugen und Frauen Hüte voller Federn an diesem Tag dem 5. August des Jahres
1991 wie mit einem Radiergummi ausgelöscht worden waren. Ich befürchtete dass es sehr mühsam
sein würde hier Arbeit zu finden und dass ich ohne Glück wenig Chancen hätte. Für mich hatte
nun eine neue Ära begonnen in der mich Ideen und Fantasien in diesem unbekannten Terrain
führen würden und der Rest wäre das Ergebnis unermüdlicher Arbeit voller Courage um dorthin
zu gelangen wo ich hin wollte und wofür ich Albanien verlassen hatte...