Wenn man Gleichgültigkeit als Zeitwort denkt als Begriff der einen wesentlichen Grundzug
unserer Gegenwart bezeichnet so bewegt man sich unvermittelt im Umfeld von Desinteresse
Trägheit Teilnahmslosigkeit Tatenlosigkeit Apathie - in Zuständen also die sich vor allem
über einen Mangel definieren einen Mangel an Empathie oder Einfühlungsvermögen. Etymologisch
gesehen hat der Begriff jedoch eine komplexere Bedeutungsgeschichte es genügt ihn wörtlich zu
betrachten. Mit den Bestandteilen »gleich« und »gültig« ergibt sich eine zum heutigen
Verständnis konträre Bedeutung dass nämlich zwei Dinge als »gleich gültig« anzusehen sind.
Welchen erzählerischen Weg werden die fünf Schriftsteller und Schriftstellerinnen beschreiten
die wir eingeladen haben sich narrativ mit Gleichgültigkeit auseinanderzusetzen? Wir sind
gespannt ... Mit Erzählungen von Marica Bodrozic Tanja Raich Clemens J. Setz Monique
Schwitter Daniel Wisser sowie Eraldo Affinati Marco Balzano Claudia Durastanti Helena
Janeczek Giacomo Sartori.