In Verzeichnis der verschwindenden Pfade fühlt sich der Autor ein in eine Welt die von ihrem
Gestern geprägt ist und kreiert damit eine nachmoderne Ästhetik in der Liebe und Sehnsucht
als romantische Weltentwürfe in die Jetztzeit transferiert werden.In metaphorisch aufgeladenen
Texten werden längst verlorene Referenzen aus dem Fundus des alten »abendländischen Kanons«
allgegenwärtig. Es sind Schauplätze der Sehnsucht nach dem unmöglich Gewordenen (denn »in
Schubladen ruhen die ungeschriebenen Briefe eines Lebens«) Schauplätze der Entdeckung der
Zärtlichkeit (»im Verzicht auf Nähe«) Schauplätze der Hinwendung (»Blätter die ihr Grün dem
aufkommenden Wind überlassen«) die hier literarisch verhandelt werden. Im Zentrum steht die
Verwundung der der Abschied vorausgeht das entschlafene Dornröschen die »Statue in
Liebe«.Was uns Hayer als verschwindende Pfade literarisch wieder begehbar macht hält die
Möglichkeit einer ambivalenten Lesart bereit: romantisch im Sinne der Liebesgeschichte wie auch
im Sinne der Weltanschauung.