Im Café des Livres in Paris sitzt ein Mann. Am Nebentisch ein anderer Mann - mittleren Alters
groß vor sich eine angefangene Postkarte auf den Knien die Cafékatze. Er macht Ersteren
neugierig und kurzerhand dichtet dieser ihm ein paar Leben an. Paul Ungewitter nennt er ihn
und lässt ihn in Paris in fantastischen Variationen die unglaublichsten und die banalsten Dinge
erleben. Alles ist möglich: Liebe natürlich Krankheit Mütter und Gärten Sport und Prügelei
Heilung und Erlösung Schuld und Vergebung Gruppenreisen und Politik Großzügigkeit und
Kleingeist - und am Ende stets der Tod. In zauberhaften Szenen entwirft Ralf Schlatter ein zart
hingetupftes quasi impressionistisches Gemälde des spätsommerlichen Paris verkettet
Ereignisse feiert das Schicksal das Leben die Menschlichkeit und den Zufall - und vor allem
das Erzählen. Magie und Kraft der Geschichten sind am Ende nämlich viel größer als der
Erzähler selbst es für möglich halten würde: Das letzte Leben dieses Paul Ungewitter überrascht
alle - ihn am meisten.