»Tatsächlich weiß ich beim Schreiben nur vage was sich tut. Es schreibt sich. Aber was
passiert dabei in meinem Kopf? Ich werde mich hier sezieren« - und damit hereinspaziert und
herzlich willkommen in Franzobels Hirnsaal. Schubladendenken ist einem der produktivsten
deutschsprachigen Autoren fremd. Ihn interessieren die sperrigen Texte wie auch die Megaseller.
Franzobels eigenes Schreiben changiert zwischen experimentellen und klassischen Formen des
Erzählens dem Historischen Volksstück und Krimi Wort- und Sprachspiel Moral und Unsinn
Widerborstigkeit und Abschweifung Ekel und Grausamkeit.Wir erfahren von Initiationserlebnissen
literarischer Sozialisation und Herangehensweisen an das Schreiben. Wie wichtig ist ein gutes
Ohr um Sätze aus den Fingern zu schütteln? Schöpft man aus der eigenen Biographie oder zählt
man zu den Erfindern? Über viele Ecken Kanten und Hirnwindungen präsentiert Franzobel
anekdotisch-analytisch und auf eine so unterhaltsame Art was in seinem Schädelinnern vor sich
geht.