Die Fraueninternationale des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) war in der Zeit zwischen
den beiden Weltkriegen aktiv. Sozialistische Gewerkschafterinnen hatten in der Arbeiterbewegung
mit der Randständigkeit der Frauenfrage und in der Frauenbewegung mit der Randständigkeit der
Klassenfrage zu kämpfen. Dieses Buch rückt die IGB-Gewerkschafterinnen und ihren weitgehend
unerforschten Beitrag zur internationalen Frauen- und Geschlechterpolitik ins Zentrum des
Interesses. Die IGB-Fraueninternationale kooperierte eng mit der Internationalen
Arbeitsorganisation (ILO) und dem Völkerbund in Genf. Ihre Positionen und Politiken entwickelte
sie in Auseinandersetzung mit der Führungsriege des IGB internationalen Frauenorganisationen
und den Gewerkschafts- und Frauenbewegungen der europäischen Länder. Sie strebte nach der
Stärkung der Position weiblicher Arbeitskräfte und befasste sich mit gewerkschaftlicher
Lohnpolitik der unbezahlten Familienarbeit der Frauen Arbeitsschutz und Sozialpolitik dem
Recht auf Arbeit Krieg und Frieden und der gewerkschaftlichen Organisierung von Frauen. Das
Buch untersucht die vielfältige internationale Auseinandersetzung der genannten Akteure und
Akteurinnen um diese Fragen und hebt den komplexen und eigensinnigen Beitrag der IGB-
Gewerkschafterinnen hervor.