Die Traun bildete ab dem Spätmittelalter das Rückgrat für die wirtschaftliche Entwicklung des
Salzkammerguts. Auf ihr transportierten die Schiffer das Salz zu den Absatzmärkten auf ihren
Zubringern gelangte das getriftete Holz zu den Sudhäusern. Im Salzkammergut waren die
Bedingungen für die Produktion und den Handel von Salz nicht einfach da die Holzvorräte stark
limitiert und der Transport auf der Traun alles andere als einfach waren. Doch mit
Handelsbarrieren und der Förderung der eigenen Salzproduktion gelang es den Habsburgern die
mächtige Konkurrenz im Zaum zu halten. Der Wasserbau spielte stets eine übergeordnete Rolle da
er den Transportweg für einen florierenden Salzhandel bereitete. Bereits im 15. Jahrhundert
wurde der Traunfall für die Schifffahrt bezwungen indem ein befahrbarer Kanal angelegt wurde.
Schon zuvor war es gelungen den Wilden Laufen - eine Kataraktstrecke in Goisern - zu
entschärfen. Damit die Transporte auch in Niederwasserperioden durchgeführt werden konnten
errichtete man am Traunsee und am Hallstätter See Klausen die bei Bedarf zusätzliches Wasser
abgeben konnten. Dennoch war vor allem die Untere Traun nur schwer befahrbar da der stark
aufgefächerte Flusslauf viele Untiefen aufwies und nach jedem Hochwasser seine Gestalt änderte.
Anders als an vergleichbaren Flüssen versuchte man hier schon viel früher mit Flechtzäunen und
Faschinen das Gerinne einzuengen. Lange Zeit allerdings nur mit beschränkten Erfolg wie sich
anhand der Regulierungsgeschichte zeigen lässt. Erst ab der Wende zum 20. Jahrhundert gelang es
durch massive und durchgängige Verbauungen den Fluss seiner Dynamik zu berauben. Jedoch mit
dem Effekt dass er sich innerhalb weniger Jahre im Welser Raum massiv eintiefte. Die
Regulierungsmaßnahmen und vor allem die Kraftwerkserrichtungen haben die Flusslandschaft stark
verändert. Dieser Umstand spiegelt sich u.a. auch in der Zusammensetzung der Flora und Fauna
wider sind doch viele Charakterarten der Wildflusslandschaft verschwunden. Seit einiger Zeit
beschäftigen sich mehrere Wasserbauprojekte mit der Aufwertung der Traun um die Vorgaben der
EU-Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen. Ziel ist es sowohl die gewässerökologische Situation zu
verbessern als auch den notwendigen Hochwasserschutz für die angrenzenden Siedlungen
sicherzustellen.