Die in Wien lebende Künstlerin Judith Zillich stellt sich mit dem für westliche Kunstohren
provokanten Titel MUTTER GOTTES der ostkirchlichen Ikone. Dabei ist sie freilich keine
Ikonenmalerin. Sie lernte aber während eines Auslandsstipendiums in Lviv (Ukraine) wo sie
eigentlich alte Maltechniken lernen wollte in einer derartigen Ikonenmalschule solche zu
malen. Sich freiwillig Regeln zu unterwerfen war das eine das Sich-Verselbstständigen der
Einzelteile eines Ikonengesichts das andere was Judith Zillich interessierte und was in der
Folge an dieser Werkserie aus Eitempera auf Papier die aus mehr als 100 Variationen besteht
so besticht. Das Zueinander von Mutter und Kind nimmt völlig unvorhersehbare mitunter sogar
unanständige Formen an. Es entwickelt sich dabei ein eindrucksvolles Eigenleben an Zeichen und
Symbolen die Transformationen einer Beziehung darstellen die von zarten Gesten bis zu
Monstern reichen: Das Buch dokumentiert mit einem Einleitungstext von Kurator Johannes
Rauchenberger eine Werkserie über heilige Bilder mit zarter Poesie hintergründigem Humor und
tiefgründigem Ernst. Im KULTUMUSEUM Graz waren diese im Winter 2021 22 zu sehen viele von
ihnen sind nun Teil seiner Sammlung für Religion in der Gegenwartskunst. Kombiniert waren diese
Ikonen mit Skulpturen aus einer jahrelangen Beschäftigung Zillichs mit der Mutter-Kind-Thematik
diesseits und jenseits zärtlicher Idylle.