100 POEMS: Heribert Friedl eigentlich seit Jahrzehnten für seine nonvisualobjects bekannt
malt hier in einer Druckwelle von Inspiration Sprachverdichtungen von ungeheurer Einfachheit
und Schönheit. Ursprünglich aus einem Moment existenzieller Trauer begonnen werden die auf
Englisch gehaltenen Poems (die oft nur aus einem Wort bestehen) zu berührenden Nachrufen hinein
in eine Welt von der man nicht wissen kann ob sie existiert vielleicht kann man sie aber
glauben: Es sind betörende Poeme ja sprachliche Ikonen von Sehnsucht und Trost. Die auf
kleinen MDF-Platten gemalten Wörter weisen in ihrem Schriftschnitt auf eine andere Zeit aber
auch auf eine andere Geschlechter- und Glaubensordnung. Nach der erstmaligen Präsentation im
KULTUMUSEUM in Graz zum Jahreswechsel 2023 24 werden die Bilder nun in dieser Publikation
versammelt: Auf der rechten Seite ein Wort ein Satz ein Ausruf auf der linken Seite ein
Bildchen mit demselben Wort diesmal auf Englisch. Es wird jeweils zu einem zeitgenössischen
Andachtsbild die Ansammlung kommt einem Gebetbuch gleich ja einer radikal zeitgenössischen
existentiellen Aktualisierung eines mittelalterlichen Stundenbuchs nahe. Kurator Johannes
Rauchenberger führt in seinem Bildessay SPIRO ET AMO. Zu den Anrufungen in den '100 POEMS' von
Heribert Friedl im Anschluss an den Gedicht- und Bildblock in diese Sprach-Ikonen ein.