In der Islamischen Republik Teheran trägt sich Beunruhigendes zu. Im ganzen Land kursieren
Fragmente eines seltsamen Textes die man mit Monty Pythons Killer Joke vergleichen könnte -
einem Witz dessen Zuhörer oder Leser vor Lachen sterben. Zwar ist das Lesen jener
geheimnisvollen Fragmente nicht tödlich. Es führt jedoch bei empfänglichen männlichen Lesern zu
einer radikalen Veränderung der Persönlichkeit mitunter auch des Körpers. Die Betroffenen
fühlen sich als Frauen und entwickeln die Vorstellung sie hätten die Pflicht mit niemandem
Geringeren als mit Gott ein neues Geschlecht von TeheranerInnen zu zeugen. Bei der Suche nach
den Urhebern dieses die Existenz der Islamischen Republik gefährdenden Textes stoßen die
Geheimdienste des Regimes auf die Spur Kardans eines in Teheran äußerst beliebten seit der
islamischen Revolution inhaftierten Schauspielers und Regisseurs den die sogenannten
Reformfaschisten unter den islamischen Herrschern dazu bewegen wollen ihnen bei der Produktion
der "beliebtesten Fernsehserie aller Zeiten" zu helfen. Eine zweite Spur führt in das "Haus
des Vergessens des Internats Islamischer Mädchen" in dem den Internatsschülerinnen die
Möglichkeit geboten wird den Inhalt ihres Lieblingsbuches mithilfe eines
Brain-Computer-Interface aus ihrem Gedächtnis zu löschen so dass sie den Genuss der ersten
Lektüre - frei von der Erinnerung an diese - wiederholen können. Dass die
Anwendungsmöglichkeiten der Technologie dieses Hauses nicht auf das Vergessen von Büchern
beschränkt bleiben liegt auf der Hand.