Professor Bernhardi ist ein Drama Arthur Schnitzlers das am 28. November 1912 im Kleinen
Theater Berlin mit Bruno Decarli als Bernhardi und Alfred Abel als Kaplan erfolgreich
uraufgeführt wurde. Wegen des systemkritischen Inhalts waren Aufführungen in der Donaumonarchie
bis zu deren Zerfall 1918 verboten. In ausführlichen Dialogen adressiert es den
Antisemitismus Probleme der Ethik und der Jurisprudenz sowie des Katholizismus. Letztendlich
geht es aber primär und ewiggültig um das Navigieren zwischen Ethik und dem Machbaren die
eigentlichen Spannungspunkte Juden und Christklerikale sind definitiv nur seinerzeit
zeitgenössisch verständliche Instrumente des Autors um die eigentlichen Handlungsziele zu
kolorieren: Soll man individuell richtig und ethisch handeln - wie Bernhardi - oder soll man
kollektive große Ziele verfolgen. Schnitzler gibt seine Antwort so dass Kollektivziele unter
Missachtung persönlicher Ethik abzulehnen sind. Arthur Schnitzler (1862-1931) war ein
österreichischer Erzähler und Dramatiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der
Wiener Moderne. Schnitzler schrieb Dramen und Prosa in denen er das Augenmerk vor allem auf
die psychischen Vorgänge seiner Figuren lenkt.Gleichzeitig mit dem Einblick in das Innenleben
der Schnitzlerschen Figuren bekommt der Leser auch ein Bild von der Gesellschaft die diese
Gestalten und ihr Seelenleben prägt. Die Handlung der Werke Schnitzlers spielt meist im Wien
der Jahrhundertwende.