Jagd ist keine statische Größe sondern hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder verändert
weil sich die Ansprüche Herausforderungen und Anfragen gewandelt haben. Auch heute steht die
Jagd vor großen Herausforderungen. Ein starker Wertewandel im Umgang mit Tieren die
Umweltkrise und das Naturverständnis des modernen Menschen führen zu einer kritischen und zum
Teil auch ablehnenden Haltung der Jagd gegenüber und sehen in ihr einen Gegensatz zum
Naturschutz. Jägerinnen und Jäger verstehen sich aber selbst vielfach als naturbegeisterte und
naturverbundene Menschen die durch ihr Handeln einen Beitrag zum Schutz der Natur leisten.
Jagd meint in ihren Augen nicht einfach nur das Nachstellen und Töten von Tieren sondern eine
Summe von Handlungen welche u. a. auch so genannte Hegemaßnahmen Lebensraumverbesserungen
Wildfütterungen Wildzählungen und anderes inkludieren. Die modernen Herausforderungen rufen
die Jägerschaft zu einer vertieften und auch kritischen Selbstreflexion ihres eigenen Tuns.
Dabei sind sie gefordert Werte und Ziele ihres Handelns offen zu legen und in den
gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Eine solche Reflexion und ein solcher Diskurs
brauchen Orientierung. Zu einer solchen Orientierung leistet Philosophie und dabei besonders
Ethik einen wichtigen Beitrag. Das vorliegende Buch zur Jagdethik versteht sich als
Diskussionsbeitrag der anregen möchte zumindest eine Überwindung der Gräben zwischen Jägern
und ihren Kritikern anzudenken. Dies ist nur dann möglich wenn von beiden Seiten erkannt wird
dass die Fragen und Herausforderungen denen sich heutiges Wildtiermanagement zu stellen hat
äußert vielschichtig sind. Polemik und Vorurteile führen dabei nicht weiter. Die Publikation
möchte aber auch allen interessierten Jägerinnen und Jägern eine Hilfe bieten sich mit
jagdethischen und umweltethischen Fragen auseinanderzusetzen und so das eigene Handeln zu
reflektieren. Gerade dies kann mithelfen eine nachhaltige Form der Jagd auch in Zukunft
verantwortbar zu pflegen und sich in den öffentlichen Diskurs mit einer wichtigen Stimme für
das Wild einzubringen. Gerade was den Naturschutz den Artenschutz und auch die Pflege und
Erhaltung der Lebensräume betrifft braucht es in Zukunft vermehrt und verstärkt die Stimme der
Jägerschaft.