Schubert komponierte die Wandererfantasie im November 1822. Allgemein als Krisenjahr bezeichnet
entstanden aber gerade in dieser Zeit eine ganze Reihe seiner wichtigen Werke - gleichzeitig
mit der Wandererfantasie z. B. auch die Symphonie in h-moll die sog. Unvollendete. Es gab
mehrere Vorbilder insbesondere die Fantasien C. Ph. E. Bachs und Mozarts. Schubert entwickelte
die Gattung in diesem Meisterwerk jedoch weiter. Er kombinierte darin das Prinzip der Fantasie
mit dem des Sonatenzyklus indem er das Ganze in vier nahtlos ineinander übergehende
Großabschnitte (Sätze) einteilte dabei aber thematisch alles aus einem Kern ableitete eben
jenen aus dem Lied Der Wanderer entnommenen Takten im zweiten Satz. Als eines der wenigen
Instrumentalwerke Schuberts erschien das Stück im Druck und wurde schon damals von der Kritik
begeistert aufgenommen. Es gehört auch heute noch zu den vielgespielten wenn auch technisch
und musikalisch überaus anspruchsvollen Werken dieses Komponisten.Mehr zu dieser Ausgabe im
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