Eines der bedeutendsten und gewichtigsten Klavierwerke Rachmaninows liegt endlich in der
sorgfältigen Urtextausgabe vor die dem Werk und seiner editorischen Problematik gebührt.
Unzufrieden mit der Länge und dem dichten Klaviersatz seiner Klaviersonate b-moll nahm
Rachmaninow nämlich fast 20 Jahre nach Komposition und Veröffentlichung zahlreiche Kürzungen
und Verschlankungen vor die allerdings bei Pianisten bis heute auf Kritik stoßen. So wird
meist die 1. Fassung gespielt - oder gar eine Mischung aus beiden Versionen wie es sich etwa
Vladimir Horowitz (mit Einwilligung des Komponisten) erlaubte. Die Henle-Urtextausgabe gibt
beide Fassungen Rachmaninows vollständig wieder und wertet auch das Autograph im Moskauer
Glinka-Museum aus. Der Fingersatz stammt wie bei allen Rachmaninow-Ausgaben im Katalog des G.
Henle Verlags von Marc-André Hamelin einem der herausragenden Pianisten unserer Zeit.