Schumanns zweite Violinsonate entstand im Oktober November 1851 nur wenige Wochen nach dem
ersten Werk in dieser Besetzung (HN 428). Die vor allem im Finale hochvirtuose Sonate zeichnet
sich durch die enge thematische Verzahnung der Einzelsätze aus. Wilhelm Joseph von Wasielewski
der spätere Biograph des Komponisten berichtet dieser habe ihm lächelnd in seiner gutherzigen
Weise gesagt: Die erste Violinsonate hat mir nicht gefallen da habe ich denn noch eine zweite
gemacht die hoffentlich besser gerathen ist. Schumann spielte hier offenbar auf die großen
Unterschiede im Ausdrucksgehalt an: Während die erste dreisätzige Sonate insgesamt eher
melancholisch und düster wirkt strotzt die zweite viersätzige Große Sonate nur so vor Kraft
und endet in strahlendem D-dur.