Johannes Brahms befasste sich früh mit der Gattung der Violinsonate. Bereits 1853 komponierte
er eine Sonate in a-moll die jedoch - wie so viele Frühwerke des selbstkritischen Komponisten
- verschollen ist. Daher wird heute die 1878 79 entstandene G-dur-Sonate op. 78 als sein erster
Beitrag zur Gattung gezählt aufgrund eines Liedzitats im Finalsatz trägt sie den Beinamen
Regenlied-Sonate. Im Sommer 1886 komponierte Brahms nahezu gleichzeitig die beiden Sonaten op.
100 und 108. Alle drei Werke haben sich ihren festen Platz im Kanon der Violinliteratur
erobert. Abgerundet wird dieser Band durch das Scherzo in c-moll das Brahms zur sogenannten
F.A.E.-Sonate beisteuerte die er zusammen mit Robert Schumann und Albert Dietrich 1853 als
Geschenk für den Geiger Joseph Joachim komponierte. Mit seinen scharfen Gegensätzen zwischen
dem grimmigen Allegro- und dem gefühlvollen Più-Moderato-Teil ist das Scherzo ein beliebtes
Bravour- und Zugabestück.Die vorliegende Neuausgabe basiert auf der Neuen Brahms-Gesamtausgabe
und liefert damit einen nach neuestem Forschungsstand revidierten und kommentierten Notentext.
Die Fingersätze stammen von wahren Meistern ihres Fachs: Frank Peter Zimmermann und Martin
Helmchen.