Er war der bedeutendste deutschsprachige Lyriker und Minnesänger des Mittelalters: Walther von
der Vogelweide (ca. 1100 - ca. 1147). Aber sein musikalisches Erbe liegt ähnlich im Dunkeln wie
seine Biografie. Nur wenige Melodien sind von ihm überliefert. Nun legt der amerikanische Bass
Lautenist und Ensembleleiter Joel Frederiksen mit seinem Ensemble Phoenix Munich ein ganzes
Album mit erstmals rekonstruierten Liedern Walthers vor. In enger Zusammenarbeit mit namhaften
Musikwissenschaftlern und Experten für die Musik des Mittelalters haben Frederiksen und seine
Mitmusiker 17 Lieder aufgenommen die einen faszinierenden Einblick in die Vokalmusik des
Mittelalters geben. Zu hören sind Lieder von Walther aber auch so manche Chansons
französischer Troubadoure wie Jaufré Rudel (ca. 1100 - ca. 1147) deren Melodien der
Minnesänger wahrscheinlich für seine eigenen Lieder übernommen und angepasst hat. Gesungen und
musiziert kommen wir so den starken und sensiblen Texten dieses Künstlers sehr viel näher als
wenn sie nur gelesen werden so Joel Frederiksen. Und damit tauchen wir ein in eine frühe Welt
die von der unsrigen doch gar nicht so weit entfernt scheint. Mit seinem Walther von der
Vogelweide-Album widmet sich Joel Frederiksen mit seiner einzigartigen Bass-Stimme einmal mehr
einem großen Barden. Bereits 2012 hatte Frederiksen für sein Erfolgsalbum Requiem for a Pink
Moon Songs des Renaissance-Komponisten John Dowland und des Popsängers Nick Drake eingespielt.
Und gerade erst ist von ihm eine Hommage an einen modernen Troubadour erschienen den großen
Singer-Songwriter Leonard Cohen (A Day with Suzanne). Auf dem Album begleiten sich Joel
Frederiksen und seine Musiker Vincent Kibildis und Félix Verry auf Instrumenten die eventuell
von Walther selbst gespielt wurden. Dazu gehören die mittelalterliche Zisterne Citole sowie
Harfe und Fidel. So spannend und einzigartig nun diese musikalische Reise in das Mittelalter
ausgefallen ist so verleiht Joel Frederik