Das schaurig-rührende Märchen von der ebenso schönen wie grausamen Turandot war für Puccini der
ideale Opernstoff: Die chinesische Prinzessin gibt jedem der zahlreichen Verehrer die um ihre
Hand anhalten drei Rätsel auf. Wer die Antwort weiß darf sie heiraten - sonst bezahlt er
seine Liebe mit dem Leben. Noch kein Bewerber konnte bisher die Rätsel lösen und so endeten
sie alle auf dem Schafott. Da erscheint der siegessichere Prinz Calaf. Puccini schuf daraus
eine von großen Gefühlen getragene Oper die von der allmächtigen Kraft der Liebe handelt. Die
Tragödie um die eiskalte Prinzessin bricht er durch grotesk-komödiantische Einschübe - die
Auftritte der drei Hofschranzen Ping Pang und Pong - und dadurch dass er mit der selbstlos
liebenden Sklavin Liù dem grausamen Spiel der Turandot ein märchenhaft ideales Menschenbild
entgegenstellt. Puccinis Prinz Calaf der sich in blinder Verliebtheit und voll Zuversicht dem
despotischen Spiel der Turandot stellt ihre Rätsel löst und sie am Ende durch die Kraft seiner
Liebe - und einen Kuss - bekehrt ist eine Glanzrolle für jeden Tenor die Arie Nessun dorma
wohl die bekannteste Tenorarie überhaupt. Für die Premiere seines "Festival del Mediterrani"
brachte der "Palau de les Arts" in Valencia eine spektakuläre Neuinszenierung der "Turandot"
auf die Bühne die mit 460 Quadratmetern übrigens eine der größten Opernbühnen der Welt ist. Im
gigantischen Orchestergraben zündet Pultstar Zubin Mehta ein musikalisches Feuerwerk die
Wiener Zeitung konstatiert zu Recht "frenetischen Beifall" und "technische Brillanz". Und auch
die Solisten glänzen: Maria Guleghina als erst eiskalte dann dahin schmelzende Prinzessin
Alexia Voulgardiou als sehr berührende Liù Alexánder Tsymbalyuk als machtvoller Timur und
schließlich Mario Berti als prächtiger Calaf der laut Wiener Zeitung mit seinem furios
leuchtenden Nessun dorma "sogar Pavarotti Konkurrenz macht".