Es gibt nicht viele Künstler die auf ein Vierteljahrhundert Karriere zurückblicken können.
Aber es gibt noch weniger Musiker die in 25 langen Jahren kaum Rückschläge haben einstecken
müssen. Und es gibt kaum Gitarristen die mit ihrem Namen eine eigene Marke erschaffen und mehr
als 1.5 Millionen Fans beglückt haben. Axel Rudi Pell ist eine dieser rühmlichen Ausnahmen.
Kein Wunder dass sein neues Album Into The Storm auch gleichzeitig eines seiner besten Werke
ist. Jubiläen sind eben etwas Besonderes.Trotzdem ist Pell an dieses immerhin 15. Studioalbum
seiner Karriere (mit eigenem Material) nicht anders herangegangen als an die Vorgänger. Es
vergeht kaum ein Tag an dem mich der Geist von Ronnie James Dio nicht antreibt etwas
Mystisches zu erschaffen erklärt der 53-Jährige seine Motivation. Auch wenn ARP nichts gegen
Effektivität und Disziplin einzuwenden hat so kann Kreativität doch nicht auf Knopfdruck
entstehen. Ich könnte mich nicht hinsetzen und von 9 bis 17 Uhr komponieren so funktioniert
das nicht. Eingebungen halten sich nicht an Bürozeiten und deshalb ist Pell auch froh über die
Entwicklung der Technologie. Mein Handy ist wie ein mobiles Aufnahmestudio da wandern ständig
Ideen drauf. Und dieses Mal ging es besonders gut. Die Kompositionen sind rund eingängig
ausgefeilt. Melodic Rocker wie Long Way To Go und High Above wechseln sich ab mit
Uptempo-Nummern der Marke Tower Of Lies oder Burning Chains . Eine von Axels schönsten Balladen
When Truth Hurts steht der genialen Neil Young-Coverversion Hey Hey My My in nichts nach
epische Kunstwerke wie Touching Heaven oder das über zehnminütige Titelstück sprühen vom Geist
der Siebziger. Ebenso die beiden Digipak-Bonustracks: Beim abwechslungsreichen Instrumental
White Cats (Opus #6 Scivolare) werden sich Guitar Hero -Spieler die Finger brechen Way To
Mandalay hätte in dieser Version auch auf einem Rainbow-Album sein können wenn es Ritchie
Blackmore nicht im Original für Blackmore´s Night komponiert hätte.