Zeitsprung zurück in die 70er Jahre: Basierend auf einer Mischung aus 60s Pop Rock Beatles
jingle-jangle Byrds und den sagenumwobenen Big Star um Alex Chilton entsteht besonders abseits
der großen Metropolen eine neue Art von Indie Pop-Kultur die auf sich aufmerksam macht und
vieles vorweg nimmt was man kurz darauf als Power Pop und Guitar Rock bezeichnet. In
Winston-Salem North Carolina spielen u.a. Chris Stamey Peter Holsapple Gene Holder und Will
Rigby als The dB’s und veröffentlichen die wegweisenden ersten Alben ‘Stands For deciBels’
(1981) und ‘Repercussion’ (1982). Zurück in die Gegenwart: Als könnten sie selber nicht daran
glauben dass sie es nach 30 Jahren nochmal gepackt haben sich in Originalbesetzung
zusammenzufinden um nicht nur wieder live aufzutreten sondern auch dieses famose Album
einzuspielen das zu gleichen Teilen an die guten alten Pop-Aufbruchszeiten der frühen 80er
erinnert und den Stempel all der geballten Erfahrungen aus den Jahren danach trägt. Den Titel
des neuen Werks darf man gerne wörtlich nehmen denn die dB‘s hatten sicher nur noch wenige
Optimisten auf der Rechnung. Das Album bestätigt eindrucksvoll dass die vier Musiker nichts
verlernt haben. Insbesondere die beiden Masterminds Holsapple und Stamey spielen eine Fülle von
diversen Instrumenten in der Hauptsache elektrische und akustische Gitarren und Pianos dazu
Orgel Percussion Stamey mit Cello Akustikbass und Tubular Bells außerdem zeichnet er für
die auf einigen Stücken zur weiteren Auschmückung verwendeten Bläser- und oder
Streicherarrangements verantwortlich. Drummer Will Rigby singt seinen eigenen Beitrag ‚Write
Back‘ ansonsten dominiert Stamey auf seinen 6 Songs und Holsapple auf seinen 5 Beiträgen.
Wenngleich sie ihre individuelle Handschrift tragen sind die Song-Unterschiede 2012 nicht mehr
so dermaßen radikal wie 1982. So ergibt sich vom rootsrockigen Opener ‚That Time Is Gone‘ über
das chorusstarke bittersüße ‚Before We Were Born‘ bis zum gehobenen Balladen-Pop von ‚She
Won‘t Drive In The Rain Anymore‘ und dem fragil beginnenden dann aber mächtig Fahrt
aufnehmenden Titeltrack ‚Remember (Falling Off The Sky)‘ am Ende ein tolles in jeder Weise
rundes und cleveres Album mit gelungenen Spannungsbögen und einem angenehmen Flair das alle
Fragen nach der Berechtigung solch einer Reunion nur positiv beantwortet!