Im zweiten Buch seiner rechtstheologischen Summe De legibus ac Deo legislatore aus dem Jahre
1612 entwickelt Francisco Suárez seine Theorie des Naturrechts. Dabei gelingt Suárez die
kritische Überarbeitung der lex-naturalis-Theorien des Augustinus und Thomas von Aquin und
damit eine kritische Kontinuität mittelalterlicher Rechtstheologie. Suárez formuliert aber
darüber hinaus eine für das frühe 17. Jahrhundert eigenständige Konzeption die als innovatives
Modell von Naturrecht mit den Entwürfen Hugo Grotius' und Thomas Hobbes' zu konkurrieren
vermag. Die Einflüsse dieses genuin politisch-theologischen Naturrechtskonzepts reichen bis zu
Pufendorf und Wolff. Der Band erschließt diesen Schlüsseltext des frühneuzeitlichen Naturrechts
im Sinne eine kooperativen Kommentars. Mit Beiträgen von Oliver Bach Nobert Brieskorn Simon
Eultgen Holger Glinka Frank Grunert Dominik Recknagel Stefan Schweighöfer Kurt Seelmann
und Gideon Stiening