Welche Relevanz hat Leibniz für aktuelle Debatten? Untersucht wird Leibniz' Konzeption der
Individualität (V. Gerhardt) sowie seine These: Der Ort des Anderen ist der wahre Standpunkt
sowohl in der Politik als auch in der Moral. (W. Li) Ferner wie weit Kants Theorie des
Subjekts als Explikation Leibnizscher Einsichten zu lesen ist (P. Stekelr-Weithofer) und wie
die Monadenlehre Einspruch gegen den Szientismus erhebt (H. Nagl-Docekal). Die Aktualität der
Leibnizschen Systematik wird auch im Blick auf Religion dargestellt: hinsichtlich der
europäischen Rezeption buddhistischer Traditionen (V.Lysenko) wie auch der Problematik der
inter-religiösen Relationen (H.-D. Klein). Untersucht werden ferner Leibniz-Lektüren im
nachmetaphysischen Denken von Ch. S. Peirce über G. Deleuze bis J. Rawls (L. Nagl). Einen
weiteren Fokus bildet die Grundidee von Akademien: das Prinzip 'theoria cum praxi' (J.
Mittelstraß) und die Forderung dass die Wissenschaften dem Gemeinwohl verpflichtet sein sollen
(E. Knobloch). Die Implementierung dieser Konzeption wird durch die Geschichte der Philosophie
an der Russischen Akademie (A. Guseynov) sowie die österreichischen Entwicklungen nach dem
letzten Aufenthalt von Leibniz in Wien (T. Wallnig) illustriert.