Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD) werden durch Alkoholexposition während der intrauterinen
Entwicklung verursacht und können zu dauerhaften hirnorganischen Funktionsstörungen führen.
Inzwischen werden FASD durch eine erhöhte Sensibilisierung der Fachöffentlichkeit deutlich
häufiger wahrgenommen. Im Erwachsenenbereich gibt es jedoch nach wie vor Defizite mit der Folge
dass Betroffene fehldiagnostiziert nicht fachgerecht behandelt und in den Versorgungsangeboten
der Eingliederungshilfe oder der Suchthilfe unzureichend betreut werden. Viele geraten in den
Teufelskreis dissozialer und krimineller Entwicklung oder leben in der Obdachlosigkeit. Es
fehlen spezialisierte Diagnostik- Therapie- und Betreuungsmöglichkeiten für Menschen mit
dieser komplexen und tiefgreifenden Behinderung. Mit der Neuauflage Suchtgefährdete Erwachsene
mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen und der Erweiterung des Herausgeberkreises wird ein
Handbuch vorgelegt dass einen umfassenden Überblick zum Thema bietet: Einführung in die
Versorgungsproblematik im Bereich Betreuung Suchthilfe Justiz und Forensik Überblick zum
aktuellen Forschungsstand zu FASD und zur Bedeutung der exekutiven Funktionen
Beeinträchtigungen der Teilhabe infolge der Einschränkungen der exekutiven Funktionen
äquivalent mit Intelligenzminderung trotz durchschnittlichem IQ Praxisrelevanter Einstieg in
die Diagnostik von Erwachsenen mit FASD Vorstellung eines für Deutschland evaluierten
Screening-Ansates Informationen zum aktuellen Stand der Weiterentwicklungen in den
Klassifikationssystemen DSM-5 und ICD-11 Hinweise zu Interventionsansätzen - auch in der
Suchthilfe Individualisierbare Materialien und praxisorientierte maßgeschneiderte
prä-therapeutische Bausteine für ein Gruppenangebot. Das Handbuch soll dazu beitragen den
speziellen Bedürfnissen von Menschen mit FASD in den Versorgungsangeboten besser gerecht zu
werden und damit die Teilhabechancen zu erhöhen.