Anton Friedrich Koch begründet und entwickelt in diesem Werk mit Mitteln der analytischen
Philosophie einen hermeneutischen Realismus: die philosophische Lehre dass das Reale zwar von
einzelnen Meinungen und Wahrnehmungen unabhängig ist nicht aber davon dass es überhaupt
Meinungen und Wahrnehmungen gibt. Wir die endlichen raumzeitlich verkörperten Subjekte sind
also kein Zufall sondern notwendig für die Existenz des materiellen Raum-Zeit-Systems das uns
andererseits weiträumig umgibt und keineswegs unsere Konstruktion oder Fiktion ist
(Subjektivitätsthese). Hermeneutisch ist dieser Realismus weil er das Erkennen als einen
Sonderfall des Lesens und Übersetzens - der Dinge in Wortsprache - begreift (Lesbarkeitsthese)
und weil er der Entdeckung Raum gibt dass Vollständigkeit und Widerspruchsfreiheit wie in der
Mathematik so auch in der Weltbeschreibung unverträglich sind (Antinomiethese).