Das Grundgesetz wurde nach 1949 auch deshalb schnell durch die Bevölkerung angenommen weil die
Kirchen die neue freiheitlich-demokratische Verfassung mitgetragen haben. Das war nicht
selbstverständlich. In Weimar fiel es der evangelischen Kirche nach dem Wegfall des
landesherrlichen Kirchenregiments schwer sich in der neuen Verfassungsordnung einzurichten.
Nach 1949 nahm die evangelische Kirche hingegen eine konstruktive Rolle ein und eignete sich
die parlamentarische Demokratie als Staatsform auch theologisch an. 1985 dokumentierte die
Evangelische Kirche in Deutschland ihr geklärtes Verhältnis zum liberaldemokratischen
Verfassungsstaat in einer bis heute viel beachteten Denkschrift. 30 Jahre nach dem Erscheinen
dieser Denkschrift fragt der vorliegende Band nach der Entstehungs- und Wirkungsgeschichte
dieser Denkschrift. Mit Beiträgen von:Reiner Anselm Andreas Busch Hans Michael Heinig
Claudia Lepp Roger Mielke