Berta Pflanzl geboren 1882 in Pocking (Niederbayern) wird mit acht Jahren Vollwaise und muss
ab ihrem dreizehnten Jahre arbeiten als Dienst- Kinder- und Zimmermädchen. Mit achtzehn
Jahren heiratet sie einen Witwer mit vier Kindern den doppelt so alten Mundartdichter Otto
Pflanzl von ihren eigenen sechs Kindern überleben nur drei den Lebensabend der Mutter. Berta
Pflanzl sucht und findet ihren eigenen Weg. Das Küchenfenster an der Festungsgasse in Salzburg
wird zum Salon für die auf der Festung Hohensalzburg stationierten kaiserlichen Offiziere. Die
attraktive Frau ist eine gesuchte Gesprächspartnerin sie führt eine umfangreiche Korrespondenz
und hält in ihren Tagebüchern schonungslos fest was der Tag an Freud und Leid brachte: Hunger
und Elend der Kriege und Nachkriegsjahre Inflation und politische Unruhen aber auch das
gesellschaftliche Leben in Salzburg Theater und Literatur Freundschaften wie Feindschaften.
Fünfzig Jahre ihres Lebens hat Berta Pflanzl in ihren Tagebüchern festgehalten die nur durch
einen Zufall erhalten blieben und nun von ihrem Enkel Robert H. Pflanzl herausgegeben werden.