Regelmäßig findet man heute in den Feuilletonspalten zahlreicher Zeitungen die kürzeren Satiren
eines der bedeutendsten Humoristen unseres Jahrhunderts deren Zahl nicht eben groß ist. Seine
etwas längeren Texte fallen dabei oft redaktionellen Platzzwängen zum Opfer. Das ist
insbesondere deshalb bedauerlich weil gerade in seinen in Buchform bisher kaum zugänglichen
Sentimentalen Erzählungen Sostschenko in seiner Darstellung der Schwächen besonders russischer
menschen aber auch des Menschen an sich keineswegs nur ein (wenn auch faszinierendes)
Zeitbild des Umbruchs in Rußland während der zwanziger Jahre liefert sondern gleichberechtigt
an die Seite seiner großen Landleute Gontscharow Gogol und Tschechow tritt. Der Verlag hat
sich gestattet den Titel zusammenzuziehen aus den Sentimentalen Erzählungen (hier enthalten
Apollon und Tamara Eine schreckliche Nacht Was die Nachtigall sang und Der Flieder blüht) und
den ergänzenden Satiren Die Ziege Weisheit und Die Patientin¡ unsere Ausgabe enthält außerdem
eine Schilderung von Michail Slonimski über seine Begegnungen mit sostschenko in den jahren
1919 bis 1958.