Schauen wir uns auf der Welt um so können wir sehen wie unterschiedliche Glaubens- und
Sinnkonstruktionen zu unterschiedlichen Lebenswelten im Umgang mit Menschen und der Natur
führen. Deshalb die Frage: Welchen Gott braucht die Welt?Niemand kann das Verhalten natürlicher
Systeme vorhersagen. Wenn ich einen Baum absäge fällt er um ja. Wie er wächst und gedeiht
entzieht sich im Detail unserem Einfluss. Wenn wir gepflanzt haben können wir nur noch für ein
gedeihliches Umfeld sorgen und wenn wir es für gut halten mit der Astschere eingreifen.
Selbst das Altern der Technik ist von Belastung und Pflege abhängig und nicht exakt planbar.
Beobachtbares Muster als Antwort auf diese grundlegende Unsicherheit ist der Versuch
Konstante in der jeweiligen Lebenswelt einzuführen. Das sind dann z. B. Regeln und Vorschriften
mit denen wir gemeinsames Leben ordnen wollen. Dazu kommen noch kulturell gewachsene und
verankerte Vorstellungen über das was außerhalb unseres direkten physikalischen
Erfahrungsbereiches liegt. Darüber schaffen wir einen Sicherheitsbereich den wir durch
Manipulation der Wahrnehmung und Interpretation versuchen aufrecht zu erhalten versuchen gegen
die Unberechenbarkeit der Umwelt zu verteidigen. Das Nutzbringende ist dabei für unser
gedeihliches Sein ein notwendiges Maß an Kohärenzgefühl zu ermöglichen. Wir können uns dann
geborgen fühlen. Gleichzeitig schotten wir uns damit von der Vielfalt und Komplexität der
Umwelt ab orientieren uns an einer selbstbestätigenden Realitätskonstruktion. Das können wir
dann Glauben nennen.Spirituelle wissenschaftliche politische soziale oder ökonomische
Gewissheiten entstanden aus vergangenen Erfahrungen waren zu der Zeit als Teil einer
funktionierenden Orientierung erlebbar. Als scheinbare Zukunftssicherung wird solches dann von
Organisationen institutionalisiert und durch Glaubens-sachverständige verteidigt. Wenn wir uns
durch Vielfalt im Denken auf die Zukunft vorbereiten wollen brauchen wir eine kritische
Auseinandersetzung mit unseren Gewissheiten. Damit kommen wir an den Themen von Glauben und
Gott nicht vorbei. Auch Wissenschaft und Ökonomie haben dogmatische Glaubensvertreter und
profitierende Organisationen. Eine Störung des Gewohnten brauchen wir vor allem dann wenn sich
diese Themen organisatorisch und kulturell verankert haben und sie uns mangels erlebbarem
Kontrast alternativlos erscheinen. Auch deshalb die Frage nach dem Gott den die Welt braucht
um überleben zu können.