Rund 750 Jahre thronte das Mainzer Jakobskloster auf einer Anhöhe vor den Toren der alten
Bischofsstadt. Zunächst weitgehend frei auf dem Schönen Berg liegend wurde die 1050 von
Erzbischof Bardo initiierte und 1051 von seinem Nachfolger Liudolf gegründete Benediktinerabtei
besonders in der Barockzeit zunehmend von Verteidigungsanlagen umbaut. Die Benediktiner lebten
seit dem 17. Jahrhundert innerhalb der so entstanden Zitadelle und passten ihr mönchisches
Leben behutsam den neuen Herausforderungen an. Dies bescherte dem Kloster auf dem Mainzer
Jakobsberg nach einer Phase des Niedergangs im Dreißigjährigen Krieg nach 1650 allmählich eine
neue Blüte beschwerte die sich erst nach der Mitte des 18. Jahrhunderts in der Aufklärungszeit
abschwächte. Der Autor beleuchtet in seiner Studie umfassend und anschaulich das Leben der
Benediktiner von St. Jakob im Barockzeitalter und gibt zugleich einen Überblick über die
Gesamtgeschichte der Abtei bis zu ihrer Auflösung durch Napoleon im Jahr 1802. Er schildert die
Beziehungen der Jakobsberger Klostergemeinschaft zur Stadt Mainz und ihren Bürgern zum Umland
und den klösterlichen Außenstellen sowie zum Mainzer Kurstaat und Erzbistum mit dem Kurfürsten
an der Spitze. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Engagement des Klosters und seiner Äbte für
den Bursfelder Klosterverband dem es seit dessen Frühphase im Spätmittelalter angehörte und
auf dem innerklösterlichen Mönchsleben mit seiner Geistigkeit und seinen Krisen. Das Register
und ein Katalog von Kurzbiographien der Mönche zwischen 1648 und 1756 manchen das Werk darüber
hinaus zu einer Fundgrube für die Ordens- und Regionalgeschichte.