Willibald Sauerländer erzählt in dieser glänzenden Studie von einer glücklichen Stunde in der
Geschichte der Malerei. Im Sommer 1874 treffen sich Manet und Monet die herausragenden
Künstler des eben entstehenden Impressionismus in den Ferien in Argenteuil an der Seine. Ihre
Annäherung findet in ihren Bildern statt und gipfelt in Manets herrlichem Porträt das den
malenden Monet in dessen Atelierboot zeigt.Das Boot war sozusagen Programm: Es war der ideale
Ort für Monets neue Freiluftmalerei. Von hier aus konnte er die Natur das Wasser und das Spiel
des Lichtes schildern. Manet hingegen der große Maler des modernen Lebens kommt nach
Argenteuil und studiert die Pariser Gesellschaft in ihrer Freizeit. In seinem Porträt kommt
schließlich alles zusammen und wird doch nicht eins: Manets eigener Blick für die Menschen in
ihren Zwängen und ihrer Langeweile und der Blick des Freundes für die freie Natur. Sprachlich
brillant und mit bestechender Klarheit zeigt Willibald Sauerländer wie Manet mit seinem Bild
des Künstlers auf dem Wasser ein Programmbild der ganzen Epoche schuf - und dabei die
künstlerischen Tendenzen der Zeit für einen kurzen Moment in einem so leichten wie
hintergründigen Meisterwerk verband.