Der renommierte Althistoriker Glen Bowersock verabschiedet in seinem kleinen Meisterwerk das
Bild von kriegerischen Muslimen aus der arabischen Wüste die die Alte Welt erstürmen. Er zeigt
wie sehr Arabien längst Teil der antiken Welt war und zeichnet in brillanten Nahaufnahmen ein
erfrischend anderes Bild von der Geburt des Islams. Das antike Arabien war zwischen Christen
Juden und Polytheisten hart umkämpft und die drei Großmächte Äthiopien Byzanz und Persien
machten sich diese Rivalität zunutze. So unterstützte der byzantinische Kaiser wahrscheinlich
Mohammeds Hidschra von Mekka nach Medina wo die Muslime die perserfreundlichen Juden in Schach
halten sollten. Als die Muslime 648 nach Jerusalem kamen wurden ihnen die Tore kampflos
geöffnet damit sie die christliche Hegemonie über die Stadt gegen Juden und Perser
verteidigen. Doch warum sah Byzanz die Muslime auf seiner Seite? In einem Kapitel kommen wir
dem Propheten Musaylimaganz nahe einem der vielen Konkurrenten Mohammeds. Warum setzte sich
Letzterer durch? Und welche religiösen Folgen hatte die Flucht von Gefährten Mohammeds ins
christliche Äthiopien die erste Hidschra? Es ist geradezu genial wie Glen Bowersock mit
wenigen Strichen ein umfassendes Bild vom antiken Arabien zeichnet und zugleich mit neuen
Detailfunden überrascht die uns den frühen Islam mit anderen Augen sehen lassen.