Theologie nicht nur an anderen Orten entdecken sondern auch anders orten. Das versuchen junge
Theologinnen und Theologen in diesem Buch. Doch wozu überhaupt? Man könnte schließlich meinen
in der Theologie sei längst alles erforscht oder liege jenseits von Forschungsmöglichkeiten.
Der Pastoraltheologe Christian Bauer würde diesen Annahmen nicht folgen. Über sein eigenes Fach
sagt er dass es zwar professionell mit Altertümern zu tun hat aber dennoch (oder besser:
genau deswegen) immer wieder in die Abenteuer der Gegenwart verwickelt ist. Das heißt: Gerade
weil Theologie über etwas forscht worüber Menschen seit jeher weder sprechen noch schweigen
können weiß sie nie alles und muss deshalb auf Entdeckung in die Gesellschaft gehen. Dabei
darf sie lernen was Menschen heute glauben wovon Menschen heute leben und wofür Menschen
heute leben. Mit Christian Bauer auf eine Kurzformel gebracht: Theologie ist ein existentielles
Abenteuer.Anlässlich seines 50. Geburtstages erscheint dieses Buch das jedoch keine betuliche
Festschrift eines eingeschweißten Schülerkreises sondern eine kleine Galerie theologischer
Originale ist. In vier Kapiteln geben 20 junge Theologinnen und Theologen einen Einblick in ihr
Nachdenken und Forschen. Damit verdeutlichen sie: Auch wenn die Theologie längst zu einem
Orchideenfach geworden ist stirbt sie nicht aus. Zusammengekommen ist ein Kaleidoskop
theologischer Aufbrüche in dem die Autorinnen und Autoren - entsprechend der unterschiedlichen
Bedeutungen des Wortes 'Aufbruch' - entweder etwas Verschlossenes mit Kraftaufwand öffnen
etwas Unbekanntes zum Vorschein kommen lassen oder Bekanntes verlassen sich aufmachen und
fortgehen.