Wladimir Kaminer blickt anlässlich des 100. Jahrestages der Oktoberrevolution auf seine alte
Heimat und sieht ein Land auf der Suche nach sich selbst. Das kommunistische Experiment ging
unter dem Applaus der freien Welt zu Ende die Menschen aber sind noch da und sie brauchen
eine Perspektive. Der Kapitalismus lockt als neues Erfolgsmodell doch die Russen suchen unter
der harten Sonne des Kapitals vergeblich nach einem schattigen Plätzchen. Überall liegen
bereits die Handtücher anderer Länder. Statt Wohlstand Fortschritt und Freiheit regieren
Repression und Angst. Die politische Führung unter Putin beherrscht zwar die alten Techniken
des Machterhalts aber keine zur Gestaltung der Zukunft. Vorbei an Europa hat sie den Weg in
die Vergangenheit und die Isolation eingeschlagen. Mehr als genug Stoff also für eine liebevoll
verzweifelte Auseinandersetzung mit Russland.