Die Mediengesellschaft ist keine Erfindung der Moderne. Bereits die Gesellschaften des
Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit erlebten eine zunehmende Technisierung der
Kommunikation und hatten mit Phänomenen wie Bilderflut und fake news zu kämpfen auch sie
machten sich Gedanken über medientheoretische Kategorien wie Reproduktion Simulation und
Manipulation.Die Beiträge dieses Bandes lassen die Vielfalt vormoderner Medien und ihre
kulturelle Bedeutung erkennen. Sie untersuchen auf welche Weise die mediale Dimension etwa von
Theatermaschinen Ereignisbildern Porträts Briefen Stammbäumen Spiegeln Ruinen und Gärten
- aber auch des menschlichen Körpers - reflektiert und problematisiert wurde. Ansätze einer
Medientheorie avant la lettre werden ebenso behandelt wie Formen eines
spielerisch-experimentellen Medieneinsatzes und handgreifliche Praktiken der Kritik. Ein
besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Imaginären: Nicht nur zielten Medien auf die Regelung
der Einbildungskraft sie waren selbst immer wieder Gegenstand technischer Utopien und
phantastischer Entwürfe.