In der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts v.u.Z. ließ sich Monthemhet Vierter Gottesdiener des
Amun in Karnak und Bürgermeister von Theben seine Grabanlage im nördlichen Asasif auf dem
Westufer der Stadt errichten. Es entstand eines der größten Gräber das im alten Ägypten für
eine Privatperson jemals erbaut wurde. Die unterirdisch angelegten beiden Höfe und mehr als 60
Räume Treppen und Durchgänge sind mit Texten und Bildern dekoriert die extrem umfangreich und
inhaltlich sehr breit gestreut sind bislang jedoch nur unzulänglich oder gar nicht publiziert
vorliegen. Mit dem nördlichen Bestattungstrakt ist nun ein erster in sich abgeschlossener
Bereich erstmals vollständig zugänglich. Vorgelegt werden die Reliefs in Umzeichnung die Texte
sind in Hieroglyphen Umschrift und Übersetzung wiedergegeben und mit Kommentaren versehen
Fotos vermitteln einen Eindruck der Örtlichkeiten. In einer ersten Annäherung werden Dekoration
und Architektur als Reise gedeutet die der Grabherr am Tag seiner Bestattung unternimmt und
nach seinem Tod gedanklich bei jedem Verlassen und Betreten der Grabanlage wiederholt. Sie
führt ihn vom Mundöffnungsritual über mehrere Stationen (u.a. Tore Totengericht) und über
Opferstätten für ihn und für Osiris bis hin zu seiner ewigen Ruhestätte. Es ist auch der Weg
eines jeden Besuchers der zudem an verschiedenen Stellen in eine rituelle Kommunikation mit
dem Grabherrn eintreten kann.