Wissen en miniature erkundet die epistemischen Potentiale des Miniatur-Narrativs Anekdote als
Wissensform in Texten und Bildern von der Antike bis in die Moderne. Philosophischen und
kunstgeschichtlichen Perspektiven werden komparatistische philologische Lektüren
gegenübergestellt die Beispiele aus der lateinischen italienischen französischen englischen
und deutschen Literatur umfassen. Angeregt von den leitenden Fragestellungen und
Begrifflichkeiten des Sonderforschungsbereichs 980 an der Freien Universität Berlin Episteme in
Bewegung wird analysiert welchen Prozessen der Umstrukturierung des Wandels der Selektion
oder der Ausblendung Wissen im Zuge der Neukontextualisierung von Anekdoten oder im Akt des
Anekdotisierens selbst unterworfen ist. Untersucht wird welche Machtkonstellationen und
Aushandlungsprozesse sich am Transfer von Anekdoten ablesen lassen und wie diese auch in der
materialen und medialen Gestaltung von Anekdoten dokumentiert werden.