Selbstheilungskräfte durch psychische und physiologische Veränderungen aktivieren Patient_innen
haben je nach Persönlichkeit ihrem sozialen kulturellen und religiösen Umfeld sowie der Art
der Erkrankung beim Arztkontakt eine abwartende bei Notfällen meist ängstliche Grundstimmung.
Die Situation geht oft nicht nur mit einer erhöhten Erwartungshaltung (Hoffnung) sondern mit
einer verstärkten psychischen sowie vegetativen Beeinflussbarkeit einher. Suggestion und
Autosuggestion können je nach Grad der psychovegetativen Beeinflussbarkeit die
Selbstheilungskräfte durch psychische und physiologische Veränderungen aktivieren. Der Autor
beschreibt anschaulich wie der bewusste Einsatz von Empathie und Suggestion im Rahmen der
ärztlichen Tätigkeit sowohl eine enge Arzt-Patienten-Beziehung fördern und Therapieergebnisse
positiv beeinflussen aber auch als übersteigerte Form in Selbstüberschätzung oder Missbrauch
übergehen kann. In 18 praxisnahen Kasuistiken werden unterschiedliche Situationen beleuchtet
in denen Potenzial und mögliche Risiken beschrieben werden: -Bei welchen Patient_innen gibt es
eine erhöhte Suggestibilität? -Was ist beim Einsatz von Suggestiv-Methoden und
Placebo-Therapien zu beachten? -Warum können Telemedizin künstliche Intelligenz oder Robotik
trotz empathieloser Informationen besonders hilfreich sein? Dem Autor gelingt ein pragmatischer
Brückenschlag zwischen verschiedenen Ansätzen der Universitätsmedizin mit ihren evidenz- und
leitlinienbasierten Schwerpunkten der Komplementärmedizin und der digitalen Medizin.