Bouvard und Pécuchet der Bericht über zwei Biedermänner auf der Jagd nach dem Weltwissen ist
eine furiose Parodie auf die Wissenschaftsgläubigkeit die im Zeitalter des Internet und des
Web ganz neue Bedeutungsdimensionen annimmt. Eine Erbschaft ermöglicht es dem hageren
Junggesellen Bouvard und dem kleinen korpulenten Witwer Pécuchet ihren ungeliebten
Kopistenberuf an den Nagel zu hängen und sich aufs Land zurückzuziehen um ganz der
Verwirklichung ihrer Interessen zu leben. Sie versuchen sich in Landwirtschaft und Gartenbau
schließlich in der Geologie der Geschichte Literatur Gymnastik Ökonomie Theologie und auch
als Liebende. Mit unersättlichem Wissens-durst werfen sie sich von einem Gebiet aufs nächste
mißachten in ihrem gemeingefährlichen Eifer Geduld und Erfahrung und verzweifeln angesichts
widersprüchlicher Lehrmeinungen. Bouvard und Pécuchet die beiden Helden im letzten Roman
Flauberts der auch mehr als 100 Jahre nach seinem Erscheinen aktueller ist denn je sind
gefangen in einem Dilemma: Ein Wust an Informationen verstellt ihnen den Blick aufs
Wesentliche. Erich Wolfgang Skwara selbst Autor betont in seiner Neuübersetzung die Präzision
und Komik von Flauberts Stil und die unerreichte Ironie seiner Charakteristik von Zeit und
Mensch.