Cho Nam-joos minimalistische und doch messerscharfe Prosa hat nicht nur Leserinnen weltweit
begeistert sondern auch Massenproteste in Korea ausgelöst. Kim Jiyoung lebt am Rande der
Metropole Seoul. Die Mittdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben um sich um ihr
Baby zu kümmern. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint
sich aufzuspalten denn sie schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen. Ihr unglücklicher
Ehemann schickt sie zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser Psychiater Jiyoungs Leben
nach ein Leben bestimmt von Frustration und Unterwerfung denn ihr Verhalten wird stets von
den männlichen Figuren um sie herum überwacht. »Kim Jiyoung geboren 1982« zeigt das
schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in Korea und gleichzeitig deckt es eine
Alltagsmisogynie auf die jeder Frau - egal wo auf der Welt - nur allzu bekannt vorkommt.