Ob sie vom Wetter erzählt von der Weisheit der Menschen oder der der Fische - Yulia Marfutova
macht Stimmen hörbar die man so bald nicht wieder vergisst. In «Der Himmel vor hundert Jahren»
treffen sich Ideen und Ideologen Dorf und Welt Gestern und Heute Humor und Verstand. Eine
zeitlose Geschichte ein herausragendes Debüt. Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021. Ein
russisches Dorf um das Jahr 1918. Die Revolution hat bereits stattgefunden der Bürgerkrieg ist
in vollem Gange aber die Bewohner haben von den historischen Ereignissen noch nichts erfahren.
Das untergehende Zarenreich ist groß die Informationen fließen langsam.Doch selbst an einem
Ort wie diesem steht die Zeit nicht still: Der Dorfälteste Ilja zum Beispiel trifft seine
Wettervorhersagen neuerdings mit Hilfe eines gläsernen Röhrchens das er hütet wie seinen
Augapfel. Der alte Pjotr dagegen belauscht lieber den nahegelegenen Fluss und dessen Geister.
Aber noch scheinen die Fronten beweglich.Nun ist ausgerechnet Iljas Frau Inna Nikolajewna so
abergläubisch wie Pjotr. Als ihr ein Messer herunterfällt taucht ein Fremder im Dorf auf. Der
viel zu junge Mann trägt keine Stiefel aber eine fadenscheinige Offiziersuniform und wenn er
muss erzählt er jedem eine andere Geschichte. Man beäugt ihn bedrängt ihn bald nicht mehr
nur mit Fragen - und doch kommt nicht einmal die junge Annuschka dahinter weshalb er ins Dorf
gekommen ist. Und vor allem: warum er bleibt ...