Ein eindrucksvolles Buch über die zwei Karrieren des SS-Standartenführers Joachim Peiper
(1915-1976). Die erste führte den »Vorzeigeoffizier« der Waffen-SS in den engsten Kreis um
Himmler dessen Adjutant er von 1938 bis 1941 war. Bis Kriegsende stieg der Liebling des
Reichsführers-SS zum hochdekorierten Regimentskommandeur in der 1. SS-Panzerdivision
Leibstandarte Adolf Hitler auf. In seiner zweiten Karriere nach dem Krieg die bislang fast
völlig im Dunkeln lag gelangte Peiper bei Porsche in nächste Nähe der Chefetage. Eine ein
ussreiche Lobby hatte den wegen des Massakers von Malmedy zunächst zum Tode Verurteilten zum
Helden und zum »Opfer der Siegerjustiz« stilisiert. Über seinen geheimnisumwitterten Tod hinaus
blieb er bis heute eine Ikone aller Apologeten von Himmlers Kriegern. Gestützt auf eine Fülle
von bisher unbekanntem Material demontiert Jens Westemeier den »Mythos Peiper« und mit ihm den
der Waffen-SS. Und er zeigt überdies wie und warum in der jungen Bundesrepublik schon bald
eine Vergangenheitspolitik des Vergessens und Verzeihens betrieben wurde. Seine Arbeit wurde
2012 mit dem Werner-Hahlweg-Preis für Militärgeschichte ausgezeichnet.