Die Debatten um die Reproduktionsmedizin und die Erblichkeit der Intelligenz werfen Fragen auf
nach der Kontinuität eugenischer Praktiken d. h. der Optimierung menschlicher Eigenschaften
durch die Steuerung des Fortpflanzungsverhaltens. Dieses Programm ist eng verknüpft mit dem
Dritten Reich Zwangssterilisationen und der Vernichtung unwerten Lebens. Doch schon vor Beginn
der Naziherrschaft warnten Autoren wie Aldous Huxley und Gilbert Keith Chesterton hellsichtig
vor den Gefahren der Eugenik. Chestertons Essay Eugenik und andere Übel zeigt grundlegende
Probleme eugenischen Denkens auf es liegt nun erstmals auf deutsch vor. Thomas Lemke erläutert
den historischen Kontext und zeigt dass Chestertons Mahnungen nichts von ihrer Aktualität
verloren haben.