Rußland heute ist ein Land der Extreme: bitterste Armut in den abgehängten Provinzen schamlos
ausgestellter Reichtum in der Megametropole Moskau. Ein Land in dem die Wut brodelt und junge
Leute revolutionär gestimmt sind. Sie sympathisieren mit den Zarenattentätern befassen sich
mit Bombenbau oder übersetzen Slavoj Zizek. Nikita Anfang Zwanzig ist einer von ihnen: ein
Petersburger Student der zu Ohnmachtsanfällen neigt und mit Jasja zusammen war bevor sie
einem Geschäftsmann in die Schweiz folgte. Ihren Verlust kann er nicht verwinden. Seit sie fort
ist hält es ihn nirgends mehr. Er fährt kreuz und quer durchs Land und gewinnt mit seinem
Lächeln das Vertrauen wildfremder Menschen die ihm in der Eisenbahn ihr Leben erzählen -
Geschichten die ihn aufwühlen und schließlich zum Handeln zwingen. Das Buch das zur Zeit in
sechs Sprachen übersetzt wird ist eine kurzweilige grellbunte Enzyklopädie des Lebens im
heutigen Rußland. Ein Land in dem Transvestiten orthodoxe Priester werden und ein
Rentnerkreuzzug zum Roten Platz zieht. Nikita ein kleiner Bruder der Helden Dostojewskis ist
eine der liebenswertesten Gestalten die die junge russische Literatur hervorgebracht hat.