»Bin ich jetzt ein Leben müde?« fragt Benjamin Maack als er mit seinem großen schwarzen
Rollkoffer vor der Psychiatrie steht. Vier Jahre zuvor hatte er sich schon einmal eingewiesen
nach einem Nervenzusammenbruch - die Diagnose: Depression. Jetzt ist er wieder hier und
berichtet von den letzten Nächten die er nicht mehr im Ehebett sondern auf dem Sofa verbringt
schlaflos nervös in Panik. Und dem Alltag in der Klinik wie er mit den Mitpatienten »Alarm
für Cobra 11« schaut oder im großen Aufenthaltsraum Delfine im Mondlicht puzzelt. Wie ihm statt
Frau und Kindern die Pfleger zum 40. Geburtstag gratulieren und wie er in der Kreativwerkstatt
lernt zu sticken. Er erzählt von Medikamenten ihren Nebenwirkungen von Selbstmordgedanken
und jenem Abend an dem auch starke Beruhigungsmittel nicht mehr helfen und er auf »die
Geschlossene hinter der Geschlossenen« verlegt wird - ständig schwankend zwischen Hoffnung und
tiefer Verzweiflung. Wenn das noch geht kann es nicht so schlimm sein ist ein entwaffnend
ehrliches Zeugnis vom Leben mit Depressionen. Benjamin Maack ringt der unbarmherzigen Krankheit
tragikomische Momente ab und erzählt von ihr in so berührenden wie klaren Bildern. Seine
Geschichte ist aber nicht nur Psychiatrie- und Krankenbericht sondern auch Familiendrama und
die Erzählung eines persönlichen Schicksals. Ein schonungsloses literarisch kraftvolles Buch.