»Ich halte Toleranz für keine Tugend sondern für eine Schwäche - und Intoleranz für ein Gebot
der Stunde.« Henryk M. Broder Was toleriert unsere Gesellschaft nicht alles: prügelnde
Jugendliche religiöse Fundamentalisten linke Terroristen. Doch das ist eine gefährliche
Toleranz die von der Gleichwertigkeit aller Lebensstile ausgeht und die Ursache und Wirkung
verwechselt. Wie schon in seinem Bestseller »Hurra wir kapitulieren« bietet Henryk M. Broder
auch in seinem neuen Buch wieder eine scharfsinnige Gesellschaftsanalyse und warnt vor den
seltsamen Blüten die unsere falsch verstandene Toleranz gegenüber intoleranten Menschen und
Meinungen treibt. Toleranz ist eine Haltung mit der sich viele gerne schmücken - die Reichen
gegenüber den Armen die Starken gegenüber den Schwachen die Heteros gegenüber den Homos. Wer
es sich leisten kann ist tolerant. Wenn aber »Ehrenmorde« als ganz normale Verbrechen gelten
wenn Terroristen zu »Widerstandskämpfern« deklariert werden wenn ein Regierender Bürgermeister
die Teilnehmer einer Sado-Maso-Fete persönlich willkommen heißt dann wird Toleranz zu einem
gesellschaftlichen Selbstmord auf Raten. Unter solchen Bedingungen wird Intoleranz zur Pflicht
und Tugend: Intoleranz gegenüber dem wohlfeilen Gutmenschentum gegenüber totalitären Utopien -
und gegenüber Menschen und Kulturen die ihrerseits nichts von Toleranz halten. In seinem neuen
Buch erweist sich Henryk M. Broder wieder als scharfzüngiger Kritiker einer falsch verstandenen
Haltung mit der wir unsere demokratischen Werte Stück für Stück aufgeben. Um unsere
freiheitliche und offene Gesellschaft zu verteidigen müssen wir mehr Mut zur Intoleranz
aufbringen.