Das Buch beantwortet Fragen vor denen Analytiker insbesondere bei der Behandlung von
Borderline-Patienten immer wieder stehen: Wie können sie vorgehen wenn Patienten sich seelisch
extrem zurückziehen? Wenn ihr Leben im Chaos zu erstarren droht und die Behandlung stagniert?
Wie lassen sich die verschiedenen Formen seelischen Rückzugs analytisch verstehen? In diesem
Buch geht es um ein Repertoire von psychischen Reaktionsweisen wie es gelegentlich auch bei
Normalen und Neurotikern vor allem aber in der Analyse von Borderline-Patienten und
Psychotikern in Erscheinung tritt. Sämtliche Formen des seelischen Rückzugs sind durch Zustände
des Sich-Verkapselns oder Sich-Verbergens gekennzeichnet. Die Patienten ziehen sich in eine
unbewußte Phantasiewelt zurück die als mächtiger Schutz vor Ängsten und schmerzlichen
Erfahrungen dient. Sie machen sich für den Analytiker unerreichbar. Die analytische Beziehung
ist durch Züge von Oberflächlichkeit Kälte oder schizoider Überheblichkeit gekennzeichnet.
Steiner hat solche Zustände vor allem in der Analyse von Borderline-Patienten beobachtet deren
Behandlung in völliger Stagnation oder einem destruktiven Übertragungsangebot zu erstarren
drohte. Es ist sein Interesse die Funktion dieser Zustände genauer zu beschreiben und Wege zu
ihrer analytischen Bearbeitung zu finden. Nach seiner Erkenntnis ist es nötig daß die
Patienten Erfahrungen der Trennung und des Verlusts durcharbeiten damit sie sich aus der
rigiden Abwehrorganisation lösen und die Pseudostabilität des Rückzugs in eine lebendige
Entwicklung verwandeln können. Steiners Ansatz ist durch die Arbeiten von H. Segal B. Joseph
E. O'Shaughnessy und H. Rosenfeld geprägt. Sein Buch stellt eine Weiterentwicklung
kleinianischer Positionen dar und ist mit seinem klaren Verständnis der klinischen Situation
ein wesentlicher Beitrag zur psychoanalytischen Behandlungstechnik.