Im Mai 1926 registrierte der Philosoph Peter Wust die Formierung einer deutschen katholischen
«Kulturfront» deren «Standquartier» er in Wien zu erkennen glaubte. Tatsächlich hatten sich
führende Kulturkatholiken in Wien um zwei Zeitschriften - Das Neue Reich und Die Schönere
Zukunft - gruppiert die über Österreich hinaus als «Speerspitze» eines nach rückwärts
gewandten Rechtskatholizismus einen bedeutenden Einfluss ausübten. Vorgestellt werden die
Hauptrepräsentanten dieser Gruppe ferner die von ihnen geführten Diskurse - besonders ihre
Bemühungen um eine neue Identität Österreichs als eines «besseren Deutschland» - ihre
autoritären Leitlinien für katholische Politik und Kultur und ihre Feindbilder angefangen von
den Juden über die Sozialisten bis hin zur Demokratie.