Diese Studie beschäftigt sich mit der zunehmenden Bedeutung angestammter Religionen für
Migranten und Diaspora-Angehörige am Beispiel von Frauen des Bochasanwasi Akshar Purushottam
Sanstha in Großbritannien. Anhand biographischer Interviews werden individuelle Beweggründe
solcher Rückbesinnungsprozesse und Aneignungsstrategien untersucht. Dabei zeigt sich dass
persönliche Erfahrungsaufschichtungen und konkrete Lebensfragen der Anlass für eine (erneute)
Selbstzuordnung zu der eigenen religiös-kulturellen Gemeinschaft sind. Diese bietet emotionale
Sicherheit und Sinnorientierungen. Während kollektive Deutungsmuster dabei zum Teil übernommen
werden entwickeln die Frauen bei Handlungsmustern individuelle Anpassungsstrategien an das
soziale Umfeld. Von Bedeutung sind jedoch auch die symbolische Repräsentation in Form des
prestigeträchtigen Shri Swaminarayan Mandir in London und die modernitätsförmige Organisation
dieser hinduistischen Religionsgemeinschaft.