Theodor Herzl geboren 1860 in Budapest schrieb mit »Der Judenstaat« (1896) die entscheidende
Abhandlung für die Gründung eines autonomen jüdischen Staatswesens. Das Buch war eine
Abwehrreaktion gegen den in Europa sich verschärfenden Antisemitismus den Herzl besonders als
Paris-Korrespondent während der Dreyfus-Affäre erleben musste. Sechs Jahre später erschien sein
Roman »Altneuland« in dem er seine Ideen eines jüdischen Staates in Palästina literarisierte
reflektierte und modifizierte. Herzl schrieb die Utopie »um zu zeigen dass es keine ist«. In
seinem Buch geht es nicht um Literatur oder Politik - es geht um beides gleichermaßen. Es
changiert zwischen Roman und Leben Imagination und Realisierung. Clemens Peck folgt Herzls
Bewegung zwischen diesen beiden Polen - den Experimenten im Labor der Utopie. Er lotet die
Leistungen des Romans vor dem Hintergrund des Utopie-Diskurses um 1900 erstmals ausführlich aus
und gewinnt neue Einsichten nicht nur über den Roman sondern auch über die schillernde Person
des jüdischen Schriftstellers und Journalisten.